University of Edinburgh warnt vor den Folgen zu frühen und übermäßigen Eindeckens

Vielerorts sieht man jetzt schon die Pferde eingedeckt auf den Weiden und Ausläufen stehen – und das bei teilweise 20 Grad um die Mittagszeit. In einem Facebook Beitrag warnt das Dick Vet Equine Hospital von der University of Edinburg dringend davor, Pferde zu früh einzudecken. Das ‚Over-Rugging‘, wie sie es nennen, kann zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen, darunter Koliken, Hitzschlag und Hufrehe.

In der Übergangszeit Herbst und Frühjahr ist es am frühen Morgen und späten Abend schon ziemlich kühl, während es im Lauf des Tages erheblich wärmer wird. Unter den Decken überhitzen sich die Pferde mit den bereits erwähnten Folgen. Die gesamte Thermoregulation des Körpers kommt durcheinander.

Das Problem liegt darin, dass der Mensch von seinem eigenen Kälteempfinden ausgeht. Seine Wohlfühltemperatur, in der der Körper keine Energie für Wärme aufwenden muss, liegt zwischen 20 und 35 Grad. Bei Pferde liegt sie zwischen 5 und 25 Grad! Daher gilt:

  • Nicht vom eigenen Kälteempfinden ausgehen! Zudem hat auch jedes einzelne Pferd seine Wohlfühltemperatur. Kennen Sie das: wenn es mal regnet und die Pferde draußen stehen, fangen die einen schon zum Zittern an, während es anderen gar nichts ausmacht.
  • Pferde, die in guter Kondition sind und nicht geschoren wurden, brauchen jetzt noch keine Decken!
  • Decken sind ein notwendiges Übel, wenn Pferde geschoren werden müssen, damit man über Winter weiter trainieren kann – Pferde, die lediglich leicht gearbeitet werden, kommen ohne das Scheren aus und damit auch ohne Decken. Der Pferdekörper hat auch in Sachen Kälte seit Millionen Jahren für sich selbst gesorgt
  • Etwas anders kann es aussehen bei kaltem Dauerregen. Hier wird man auf Regendecken zurückgreifen müssen, wenn die Pferde längere Zeit ohne Unterstand draußen sind. Aber auch diese Decken sollten wieder herunter genommen werden, sobald die Pferde in den Stall kommen.

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