Die Stimmung im Deutsche Bank Stadion in Aachen war heute Abend unbeschreiblich. 20 Reiter kämpften im mit € 6000 (?) dotierten Consolation Run der FEI Europameisterschaft Reining 2015 in Aachen um den Einzug ins Finale. Die fünf besten schafften es, und dazu musste wenigstens ein Score von 213 erzielt. Getragen vom Jubel der rund 5000 Besucher und einer großen Fangemeinde ritt Verena Klein ihren 11-jährigen American Quarter Horse Hengst Olena Joe Cody (Rum Olena x Top Clicerine Cody) zum Sieg in dieser Klasse. Die beiden hatten im Mannschaftswettkampf den Finaleinzug wegen Trabtritten verpasst. Umso souveräner lief der Hengst, den die junge Profitrainerin seit zwei Jahren im Training hat heute. Die beiden brillierten vor allem in den Spins und Zirkeln und beendeten den Run mit einer 216.
Mit nur einem halben Zähler Abstand folgte der Brite Doug Allen auf dem 7-jährigen schwarzen American Quarter Horse Hengst Hangten Shiner (Hangten Surprize x Ebony Shines, Bes. Christine Brazeau) auf Platz 2. Dritter wurde der Schwede Johan Fridberger mit Anna Petterssons 13-jähriger American Quarter Horse Stute Mega Jac Dance (Martuas Mega Jac x BH Song and Dance), der eine 213,5 scorte.
Nach ihrem Klasseritt wurde Verena Klein vom gesamten deutschen Team überschwänglich begrüßt. „Es war einfach gigantisch, vor dieser riesigen jubelnden Menge zu reiten“, strahlte Verena Klein, die schon zahlreiche große Erfolge vorweisen kann, für die dies aber ihr erster Start auf internationalem FEI Parkett war. „Olena Joe Cody weiß immer, wann es wirklich drauf ankommt. So war es auch heute Abend. Aachen ist einfach unbeschreiblich. Ich freue mich wahnsinnig und bin ungeheuer stolz auf unser Team. Ich bin als Einzelreiterin angetreten, aber fühlte mich immer der Mannschaft zugehörig. Sie haben mich unglaublich unterstützt.“
Auch Bundestrainer Nico Hörmann war sichtlich stolz auf seine Reinerin. „Ich bin so froh für sie – Verena hat sich diesen Erfolg hart erarbeitet, und das ganze Team gönnt es ihr von Herzen. Unser Ziel war es, heute Abend zu gewinnen, und wir haben es tatsächlich geschafft. Das ist unsere Halle, und das wollten wir zeigen.“ Damit hat Deutschland fünf Reiter im Einzelfinale: neben Verena Klein sind dies Grischa Ludwig, Elias Ernst, Oliver Stein und Volker Schmitt.
Mit dem verdienten Einzug von Doug Allen ist auch Großbritannien mit zwei hervorragenden Reitern im Einzelfinale dabei. Francesca Sternberg hatte gestern bereits mit ihrem Ten Reasons mit einer 215,5 den fünfbesten Score erzielt. Heute machte es ihr Mann Doug Allen nach. Chef d’Equipe Simon Barnes freute sich über den Erfolg: „Unsere Mannschaft war unter ziemlichem Druck, weil wir nur drei Reiter hatten. Die Reiningszene in Großbritannien ist nicht sehr groß, daher ist es nicht einfach, ein Team für ein derartig hochkarätiges internationales Event zusammenzustellen. Doug hat heute Abend einen fantastischen Job gemacht. Wir haben jetzt zwei Leute im Einzelfinale, und wir sind sehr glücklich.“
Den vierten Platz teilten sich mit einer 213 die Dänin Rebecca Jenssen mit Whiz Be San Badger (Who Whiz It x Goodlookinandeasy) und der Schweizer Daniel Schmutz mit BH Cielo Dry (Cielo Dry x Ist A Broadway Girl).
Quelle: Ramona Billing
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