(Ramona Billing Mitte August verstarb einer der Pioniere der österreichischen Westernreitszene und der American Quarter Horse Zucht in Österreich sowie einer der Mitbegründer der Austrian Western Riding Association (AWA) Heinz Langer – nur wenige Monate vor seinem 80. Geburtstag und nur zwei Monate nach seinem 50. Hochzeitstag. Heinz Langer war ein Vollblut-Pferdemensch und Inbegriff des Westernreiters. Getreu seinem Motto „Ein Tag nicht geritten, ist ein Tag nicht gelebt“ war er täglich im Sattel zu finden.
Die American Quarter Horses entdeckte er, als er auf der Equitana in Essen Jean Claude Dysli bei der Vorstellung eines Hengstes erlebte – mitten in der Menschenmenge blieb der Hengst völlig ruhig und gelassen und arbeitete auf feinste Hilfen. Langer war begeistert! So kam die Arabo-Haflinger-Stute Mira ins Haus, die Heinz Langer selbst ausbildete (nach dem Buch von Hardy Oelke) und mit der er Kurse mit Jean Claude Dysli besuchte. Dabei wurde jedoch schnell klar, dass Mira ihre Grenzen hatte und es für höhere reiterliche Ansprüche ein American Quarter Horse sein musste. Das fand Langer in der Buckskin Dear-Tochter Belly Dear Forever. Die Stute, die er selbst trainierte und mit der er auch züchtete, war eines der ersten American Quarter Horses in Österreich. Später kam u.a. die in den USA gezüchtete Lucky W Stars Bar hinzu, die Heinz Langer erfolgreich in seiner Lieblingsdisziplin Cutting showte (Reuhof Show 1994).
1982 gründete Heinz Langer zusammen mit seiner Frau Gerda, Wolfram Isopp, Hilde und Andreas Jarc, Franz Hübl und Elisabeth Chat die Austrian Western Riding Association, die heute knapp 3000 Mitglieder umfasst. Die Western News der AWA, das bis heute einzige Westernmagazin Österreichs und eines der erfolgreichsten und ältesten Europas, erfüllte Langer jahrzehntelang mit seinen Beiträgen mit Leben. Er konnte aus allem eine Story machen – seien es große Vererber, Training und Turniere oder aber Reiseberichte. Reisen waren eine weitere große Leidenschaft von Langer. In mehreren Etappen bereisten er und seine Frau die USA, wobei sie sich vor allem für Westernreiterei und alte Indianerkultur interessierten, aber auch einfach nur grandiose Landschaften und Tiere genossen. Diese Reisen durch den Western und das Land der Cowboys stellten Heinz Langers Lieblingsberichte dar, und es wurden ganze Serie in der Western News daraus – hervorragend bebildert durch die Fotos von Gerda.
Ihr Interesse an den Tieren führte die beiden in andere entlegene Gebiete der Welt, wie Afrika und Indien. Doch auch daheim liebte Heinz die Natur. Stundenlang konnte er mit Pferd und Hund den Wienerwald durchstreifen – natürlich auch hier perfekt gestylt im Western Outfit, wie er es auch in der Cutting Arena war. Dem Western Lifestyle blieb er sein Leben lang treu. So hatte er eine sehr schöne Buckle Sammlung. Langer war musisch begabt und hatte eine gute Stimme, und natürlich waren es Country Songs, die es ihm besonders angetan hatten. So begleitete ihn dann auch sein Lieblingslied ‚Don’t fence me in‘ auf seinem letzten Weg.
In diesem Sinne: Run free, Cowboy! Wir vermissen Dich…Wo immer Du bist – mögest Du grüne Weiden vor Dir und ein gutes Pferd unter Dir haben!