(hpv) – Die Turniersaison bei den Westernreitern nähert sich seinem Ende. Grund genug für Jung und Alt eine sportliche Bilanz des Jahres 2016 zu ziehen. Hoch erfreut über ihre Erfolge ist die zwölfjährige Nachwuchsreiterin Lucie-Lina Egenter aus Balingen. Die Tochter von Betty und Frank Egenter, Eigentümer vom Hofgut Reichenbach, kann in dieser Saison wahrlich einige Top-Platzierungen vorweisen.
Neben rund 60 Turnierschleifen in diesem Jahr war Lucie Egenter auch auf den Baden-Württembergischen Landesmeisterschaften der Ersten Westernreiter Union (EWU) in Schutterwald hoch erfolgreich. In der Disziplin Ranch Riding triumphierte sie im Sattel von „Be Lady Tari“ und 145 Punkten vor Vivian Leisner mit „Sisco of Lakeside“ (144,5) sowie Medita Noack mit „Hollywood Boogie Gal“ (143) und wurde somit Landesmeister bei den Junioren. Zudem grüßte sie bei der Siegerehrung in der Abteilung – Superhorse – als Vizemeister. Doch damit war noch nicht genug mit ihrer Medaillensammlung bei den lokalen Meisterschaften: mit 160,5 Punkten und satten 34,5 Zählern Vorsprung gewann die Schülerin auch den Baden-Württemberg-Cup der EWU vor Nele Buchloh auf „Skip Pine Pilot“ und Nadja Liebig (Gaildorf), die im Sattel von „Miss Finga Wonder saß“.
Lucie reitet seit ihrem vierten Lebensjahr. Zunächst jedoch wurde das „kleine Mädchen“ von der Mama nach und nach mit dem ordnungsgemäßen Umgang der Pferde vertraut gemacht – und auch trainiert. Danach folgte der Turniereinstieg, und wie im Reitsport disziplinübergreifend üblich, mit der Führzügelklasse. Anschließend wurde in den Walk-Trott-Klassen aufgesattelt. Es dauerte jedoch nicht allzu lange bis die junge Reiterin von der Leistungsklasse (LK) 4 in die höher klassigen Abteilungen eingestuft wurde.
Einen großen Anteil an ihren Erfolgen gebührt sicherlich auch ihrem treuen Vierbeiner „Be Lady Tari“. Die von Egenter Quarter Horses gezogene Stute (Sire: Im So Tari, Dam: Hobbits Lady) wurde am 13. Februar 2005 auf dem Hofgut Reichenbach geboren, dort ausgebildet und anschließend von Lucie-Lina Egenter allein geritten. Das Pferd wurde täglich geputzt, gestriegelt und fleißig trainiert. Nach Jahren guter Zusammenarbeit mit ihrem Trainer Niklas Ludwig, jüngerer Bruder des zweifachen Vizeweltmeisters Grischa Ludwig, war nach drei Jahren ein weiterer Schritt nach vorn getan: der Aufstieg in die Leistungsklasse 1 war geschafft. „Schade, dass mein Trainer zurzeit im Ausland weilt (Anmerkung: auf den Spuren seines „großen Bruders“ in Australien), und somit das Training vielleicht ein klein wenig zu kurz kommt. Aber ich bin mir sicher, Niklas, Tari und ich werden alles wieder aufholen“, schaut die zwölfjährige Reiterin äußerst optimistisch in die Zukunft.
„Meine Lieblingsdisziplinen sind Ranch Riding, Reining, Showmanship und Trail“, erzählt Lucie-Lina Egenter weiter und gibt dazu auch noch einen kurzen Einblick in ihren Tagesablauf preis: „Nach der Schule werden die Hausaufgaben gemacht und anschließend kümmere ich mich um mein Pferd. Ich sorge für die Bewegung des Vierbeiners und reite meist aus – am liebsten in den naheliegenden Bach zum gemeinsamen Baden.“ Zum Schluss bedauert die Zwölfjährige noch, dass sie heuer nicht an den deutschen EWU-Meisterschaften „German Open“ in Kreuth teilnehmen konnte. „Ich hatte mich für fünf Disziplinen qualifiziert, aber ein USA-Urlaub mit meiner Familie ist mir dazwischengekommen“, sagte die Schülerin und bemerkte grinsend: „War aber auch nicht schlecht!“ Nach einer kurzen Pause versprach die talentierte Nachwuchsreiterin noch: „Im nächsten Jahr stehen die German Open aber fest in meinem Turnierkalender.“
Quelle: H.-P. Viemann
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