(Ramona Billing) Das Equine Sarkoidist der häufigste Hauttumor beim Pferd. Dieser Bindegewebstumor tritt einzeln oder zu mehreren an den unterschiedlichsten Stellen auf, vor allem am Kopf, Bauch und den Beinen. Er ist unschön, neigt aber nicht zu Metastasen, dafür zum Wiederkommen, wenn er entfernt wurde. Das Sarkoid stellt damit eine echte Herausforderung für den Tierarzt da. Eine neue Langzeitstudie aus der Schweiz zeigt nun, dass es vielleicht besser ist, Sarkoide einfach zu lassen, wie sie sind, denn in der Studie verschwand etwa die Hälfte nach einigen Jahren von selbst. Viele andere gingen nach minimalivasiver Behandlung ebenfalls zurück.
Die Studie, die beim 2017 Swiss Equine Research Day in Avenches vorgestellt wurde, setzte auf eine frühere Studie über Sarkiode bei Franche-Montagne Pferden aus dem Jahr auf und verfolgte den Verlauf über fünf Jahre. Von 61 Pferden hatten nach dieser Zeit nur noch 23 Sarkoide. Von diesen 23 waren sechs Pferde chirurgisch oder medikamentös behandelt worden. Bei zweien davon gingen die Sarkoide teilweise zurück, bei den anderen waren sie schlimmer geworden. Aber auch unter den 17 nicht behandelten hatten sich acht verschlechtert, drei waren gleich geblieben und sechs waren teilweise zurück gegangen.
Fazit: Es ist extrem schwer, eine Prognose für Sarkoide zu stellen. In der Langzeitstudie jedenfalls verschwanden die Sarkoide bei 62 Prozent der Fälle innerhalb von fünf Jahren – meist ohne jegliche Behandlung. Insbesondere bei jungen Pferden, die nur leichte Formen von Sarkoiden hatten, scheint dies häufiger der Fall zu sein als bisher angenommen. Ob man auf eine Behandlung vorerst verzichtet, hängt allerdings ganz wesentlich davon ab, wo sich das Sarkoid befindet.
Quelle: The Horse
Antworten
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.