Wussten Sie, dass ein Pferd zehn Mal schneller als ein Mensch überhitzt? Und dass schon 17 Minuten moderaten Training bei feucht-heißem Wetter ausreichen, um die Körpertemperatur auf gefährliche Werte ansteigen zu lassen?
Dazu publizierte Prof. Michael Lindinger von der University of Guelph bereits 2010 einen viel beachteten Artikel. Darin beschreibt er, dass Pferde wesentlich stärker unter der Hitze leiden als wir Menschen – mit potentiell dramatischen Folgen: wenn die Körpertemperatur auf 31 ° C ansteigt, liegt die Temperatur in den beanspruchten Muskeln bereits bei 43 °C. Bei dieser Temperatur beginnt Einweiß im Muskel zu denaturieren. Die Folgen können u.a. Kolik und Nierenversagen sein. Zudem können nur 25 bis 30 % des Pferdeschweißes durch Verdunstung für Abkülung sorgen, während es beim Menschen bis zu 50 % sind. Und der Pferdeschweiß ist vier Mal salzhaltiger als der vom Menschen. Tränken allein reicht also nicht.
Prof. Lindinger gibt folgende Tipps für das Training bei Hitze:
- immer ausreichend frisches Wasser für die Pferde zur Verfügung stellen, bei Bedarf Elektrolyte beimischen. An diese muss man das Pferd allerdings erst gewöhnen.
- Training am besten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen.
- Wenn man weiß, dass man an heißen Tagen unbedingt auf ein Turnier muss, sollte man das Pferd allerdings langsam mit der Arbeit in der Hitze vertraut machen. Im Zweifelsfall aber lieber das Turnier ausfallen lassen!
- überhitzte Pferde an einen schattigen Platz bringen, wo eine Brise geht. Dann mit kühlem (nicht zu kaltem!) Wasser abspülen (an den Beinen beginnen!) und mit dem Schweißmesser abziehen. Diesen Vorgang mehrfach wiederholen bis sich das Pferd erholt hat. Das Abziehen ist ganz wichtig, weil sich überflüssige Feuchtigkeit im Fell fängt und erwärmt.
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