Verantwortungsvoll züchten: DQHA und AQHA werben für Gentests

(Ramona Billing) Die Deutsche Quarter Horse Association wirbt auf ihrer Homepage für das Testen von Zuchtpferden auf Gendefekte – ein überaus begrüßenswerter Ansatz im Sinne einer verantwortungsvollen Zucht! Insbesondere gibt der größte AQHA Affiliate außerhalb des amerikanischen Kontinents hier Info zu GBED (Glycogen Branching Enzyme Deficiency).

Hier der Text der DQHA dazu:

“ Bei allen Tierarten und somit auch unseren Pferden findet man Gendefekte. Der Zuchtverband der American Quarter Horses geht damit sehr verantwortungsvoll um und investiert seit Jahren in die Forschung. Durch diese zunehmende Forschung werden immer mehr Gendefekte entdeckt. Um diese Krankheiten langfristig aus der Zucht zu eliminieren, empfiehlt es sich seine Pferde auf die einzelnen Gendefekte testen zu lassen und gezielt anzupaaren.  Bei GBED (Glycogen Branching Enzyme Deficiency) fehlt den Fohlen ein Enzym (GBE), das zur regulären Glykogen-Synthese und Lagerung benötigt wird. Dadurch kann der Körper den Zucker nicht richtig verwerten. Die benötigte Energie für die Aufrechterhaltung der Funktion von Herz, Hirn und Muskeln fehlt deshalb.

Verbreitung

Man nimmt an, dass momentan etwa 10 % aller American Quarter Horses GBED-Träger sind. Die Erkrankung wird auf King P234 und/ oder dessen Vater Zantannon zurückgeführt. Sie trat bisher nur bei American Quarter Horses und Paints auf.

Symptome

Symptome von GBED (= dem Vorliegen des doppelten Gen-Defekts) sind systemische Entzündungen, Unterfunktion der Schilddrüse und deutliche, allgemeine Schwäche. Niedrige Körpertemperatur, beschleunigte Atmung, Krämpfe und verkürzte Sehnen sind weitere Symptome. Das Blut weist wenig weiße Blutkörperchen, einen geringen Blutzuckerspiegel und eine hohe Konzentration bestimmter Enzyme auf.
Die meisten Fohlen mit GBED (= dem doppelten Defekt) sterben, trotz intensiver Betreuung, noch bevor sie 8 Wochen alt sind.

  • Abort oder Totgeburt
  • Schwäche und niedrige Körpertemperatur des Fohlens bei Geburt
  • Unerwarteter Fohlentod durch Herzschwäche oder plötzlichen vollständigen Abfall des Blutzuckerspiegels
  • Hohe Atemfrequenz und schwache Atmungsmuskulatur des Fohlens
  • Verkürzte Sehnen an allen vier Gliedmassen des Fohlens

 

Vererbung

Die Erkrankung ist rezessiv, was bedeutet, dass beide Elterntiere Träger sein müssen damit ein krankes Fohlen geboren wird. Die Eltern haben selbst jedoch keine Symptome und sind gesund.
Die Wahrscheinlichkeit eines GBED-kranken Fohlens liegt bei 25 % wenn 2 Einzel-Genträger miteinander verpaart werden. Kreuzt man einen Träger mit einem Nichtträger, kommt mit 50 %iger Wahrscheinlichkeit zwar wieder ein Träger heraus, aber sicher kein GBED Fohlen.

Für die Zucht heißt das:

Die Verpaarung eines einfachen GBED-Trägers mit einem Nichtträger ist völlig problemlos. Das Fohlen ist immer gesund. Um zu wissen ob es sich um Träger/Nichtträger handelt, ist ein Gen-Test unerlässlich.

Empfehlung

Verantwortungsvolle Quarter- und Paint-Züchter sollten ihre Stuten und Hengste testen lassen, um die weitere Verbreitung von GBED einzudämmen!

Quelle: DQHA

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