(Ramona Billing) Hufrehe ist keineswegs nur im Frühjahr ein Thema. Gerade jetzt in der Übergangszeit, wenn nachts schon langsam der erste Bodenfrost kommt und tagsüber die Temperaturen in den zweistelligen Bereich gehen, droht ebenfalls Gefahr. Wie Forscher herausfanden, ist das nachwachsende Gras unter den Bedingungen im Herbst besonders zucker- und stärkehaltig und stellt damit ein potentielles Risiko dar. Doch das Grad allein ist es nicht – von „Herbst-Rehe“ sind auch Pferde betroffen, die problemlos mit saftigen Weiden im Frühjahr zurecht kommen oder sogar überhaupt keinen Zugang zum Gras haben. Der Grund: die überwiegende Mehrheit der Reheerkrankungen steht in Verbindung mit Störungen im Hormonsystem bzw. der endokrinen Organe. Das haben Studien gezeigt.
Betroffen sind typischerweise Pferde über 10 Jahre, die bis dahin nie eine Rehe hatten oder aber schon einmal im Herbst erkrankt waren und bei denen es keinerlei Veränderungen im Management oder der Fütterung gab. Schuld an dem Reheschub ist offensichtlich der saisonbedingte Anstieg des Hormons ACTH (Adrenokortikotropin). Der ist im Grunde ganz normal, kann aber bei älteren Pferden ausufern, insbesondere bei denen, die sich (vom Besitzer unbemerkt) im Frühstadium von Cushing befinden. Bei Fällen von Herbst-Rehe bei den vorgenannten Patienten sollte man den Tierarzt um einen Test auf ACTH und PPID bitten, denn dann müssen entsprechende Behandlungsmaßnahmen erfolgen
Quelle: Equine Chronicle / ECIR
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