Zehn Meter hoch flog sein Hut in die Luft und die Halle tobte, als DER Score des Samstagabends die Lautsprecher der großen Americana-Arena erfüllte: Sagenhafte 152 Punkte zogen die Richter aus der Tasche für die grandiose Vorstellung von Denis Pini auf dem siebenjährigen Quarter Horse-Hengst All About Pep. Vorausgegangen war ein Ritt mit Gänsehautfeeling in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Halle. Der charismatische Blue Roan-farbene Hengst im Besitz von Dirk Fransen zeigte Rinderarbeit vom Allerfeinsten. Der aus Italien angereiste Pini gewann damit nach 2013 erneut die bedeutendste Cutting-Prüfung der Americana – vor zwei Jahren noch auf Playlite (Besitzer: Michal Popov), den er als zweites Pferd auch in diesem Finale ritt und nochmal einen grandiosen Run hatte: Ein Score von 148 brachte dem herausragenden Cutting-Reiter zudem den dritten Platz ein.
Dabei schien kurz vor Pinis Siegesritt die Entscheidung schon zugunsten einer Dame so gut wie gefallen zu sein: Martina Annovazzi (ITA) hatte auf dem Quarter Horse-Wallach Shining Boonstar im Besitz von Giancarlo Ruocco einen großartigen Lauf; der helle Roan war wie elektrisiert am Rind und strich mehrmals Szenenapplaus bei den Zuschauern und ordentlich Pluspunkte bei den Richtern ein – der Score von 150 war bereits ein Höhepunkt des Abends und Annovazzi jubelte über die Leistung ihres Pferdes. Ein mehr als verdienter Reserve Champion-Titel für dieses Paar!
147 Punkte für den vierten Rang – das Niveau dieser Prüfung war hoch wie selten. Hier platzierte sich Lorenzo Antonini aus Italien mit Counting Cats im Besitz von Silvia Viaggi, ebenfalls mit einem tollen Ritt, wie es die Bewertung der Richter entsprechend ausdrückte. Und auch der Fünftplatzierte brauchte sich alles andere als zu verstecken: Sven Oser war der bestplatzierte Deutsche an diesem Abend. Blue Boons Choice (Besitzer: Markus Wolf) hieß das Pferd, dass ihn zu immer noch weit überdurchschnittlichen 146 Punkten trug.
Markus Schöpfer und Jewels Rey mussten sich insofern mit Platz Sechs zufrieden geben: Sein Score von 144 hätte in manch anderen Prüfungen sicher für den Sieg gereicht, aber Schöpfer zeigte sich sehr zufrieden mit seinem Pferd. „Es war ein großartiger Cutting-Abend mit vielen tollen Ritten. Die Kollegen waren super, ich freue mich für sie“, zeigte Markus Schöpfer seinen Sportsgeist – seit Jahren ist Schöpfer übrigens der einzige Reiter, der in Reining-, Cow Horse- und Cutting-Prüfungen ganz vorne mit dabei ist; einfach Weltklasse.
Platz Sieben mit 143 Punkten sicherten sich in diesem hochklassigen Starterfeld noch Karel Spacil aus Tschechien mit Dual Rey TR im Besitz der Silver Stone Ranch. Einen Tie gab es dann auf Rang Acht: Malte Döring, der den von vielen Americanas altbekannten und vom Publikum geliebten Kiss My Cat gesattelt hatte – zeigte, dass nach wie vor mit ihnen zu rechnen ist. Lediglich etwas Pech mit einer Kuh brachte den beiden einen Score von 139 ein, genauso wie dem aus den Niederlanden angereiste Santino Hagenbeck auf HS Sonitas Smart Lena (Besitzer: Tanya Akin), der schon im großen Cutting der Americana 2013 ganz vorne mitmischte und seine Platzierung hier exakt wiederholen konnte.
Gianluca Munarini und Bearly A CD Light, die mit der Congress Cutting Open bereits eine andere große Cutting-Prüfung auf der diesjährigen Americana gewinnen konnten, hatten an diesem Abend Pech und verloren gleich zwei Rinder (Score: 120).
Quelle: Ramona Billing
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