Die Deutsche Reining-Equipe für die Weltreiterspiele in Frankreich

(HPV). Die Entscheidung über die Besetzung der deutschen Mannschaft war gefallen, als fünf Reiner zu einem kurzen Trainingslager auf den LQH-Schwantelhof nach Bitz eingeladen wurden. Doch bevor sich die Reiter auf den Weg nach Baden-Württemberg machten, folgte eine Hiobsbotschaft: Sylvia Rzepka musste aufgrund einer Verletzung ihres Pferdes auf einen Start bei der WM in Frankreich verzichten. Außerdem konnte Nina Lill nicht am Kurzlehrgang teilnehmen, da sie zu einem Fortbildungskurs in Amerika weilte. Allerdings konnten sich die Verantwortlichen Nico Hörmann (Bünde) und Kay Wienrich (Argenbühl) ein Bild vom Trainingszustand ihres Pferdes „GR Hug A Jewel“ machen. Die Stute war vor Ort und wurde von ihrer Besitzerin Vanety Korbus (Straubenhardt), dreifache Deutsche Meisterin (2011 – 2013) bei den Jungen Reitern, in Bitz vorgestellt.

„Wir werden bei den Weltreiterspielen in Frankreich mit vier sehr erfahrenen Reitern an den Start gehen. Schade ist zweifelsohne, dass sich Sylvias Pferd kurz vor dem Lehrgang in Bitz eine Verletzung zugezogen hat. Wir hatten auch diese erfahrene Reiterin für die WM nominiert. Aber trotzdem ist mit etwas Glück durchaus eine Medaille drin“, erklärte Nico Hörmann. Auch Bundestrainer Kay Wienrich schaut zuversichtlich den Weltreiterspielen entgegen. Er sagte: „Ein sehr gutes Team. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft auf dem Championat ihr Bestes geben wird.“ Der Mannschaftswettbewerb findet am 25. und 26. August 2014 statt. Die besten Reiter werden dann am 30. August im Einzelfinale antreten.

Bei den bisherigen drei FEI-Weltreiterspielen, an denen auch die Westernreiter teilnahmen, belegten die heimischen Reiner in Jerez de la Frontera (Spanien 2002) im Team-Wettbewerb Platz vier und in der Einzelwertung durch Volker Schmitt Rang sieben. In Aachen (2006) wurde die Mannschaft ebenfalls auf Platz vier eingereiht und als beste deutsche Reiterin wurde Sylvia Rzepka auf Rang acht im Endklassement platziert. Auf der WM in Lexington 2010 (Kentucky, USA) schließlich wurde in der Team-Wertung Rang sechs notiert, und Grischa Ludwig wurde als Fünfter bester europäischer Teilnehmer.

Die Teilnehmer:

Nina Lill (Börsborn) mit „GR Hug A Jewel“: Die 25-Jährige aus Börsborn gewann bereits 2009 im Sattel von „Lena Little Jewel“ bei den FEI-Europameisterschaften in Rieden/Kreuth sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft (Steffen Breug, Daniel Schlömer, Nico Hörmann) zwei Goldmedaillen für Deutschland. Im gleichen Jahr triumphierte die couragiert reitende Amazone mit „RS Bon Ton Jac“ bei den nationalen Titelkämpfen in Aachen. Mit der achtjährigen von Georg Ripper gezogenen American-Quarter-Horse-Stute „GR Hug A Jewel“, Besitzerin ist Vanety Korbus, liegt Nina Lill derzeit auf Platz vier der NRHA-Open-Weltrangliste. Die Reiter-Pferd-Kombination gewann Anfang Juli den Dreisterne-CRI auf der CS Ranch in Givrins (Schweiz).

Alexander Ripper (Fürth-Kröckelbach) mit „Wild At The Bar“: Der Reiter ist mit „Wild At The Bar“ der amtierende FEI-Doppel-Europameister von Augsburg 2013. Sowohl im Einzel als auch im Team-Wettkampf (Sylvia Rzepka, Grischa Ludwig, Volker Schmitt) wiederholte er seinen Erfolg von 2003. Denn bereits beim ersten kontinentalen FEI-Championat grüßte er im italienischen Reggio Emilia mit „Solanoswarles Boy“ im Einzel und zusammen mit Maik Bartmann, Jürgen Pieper und Oliver Stein im Teamwettbewerb als Europameister. Zudem kann der bekennende Eintracht-Frankfurt-Fan zahlreiche nationale und internationale Erfolge in FEI- und FN Wettbewerben vorweisen. Mit dem zehnjährige American-Quarter-Horse-Hengst „Wild At The Bar“ hat Alex Ripper seit 2009 einen Vierbeiner der Güteklasse 1A unter dem Sattel.

Volker Schmitt (Parkstein) mit „Smokin Mifillena“: Volker Schmitt ist schon seit vielen Jahren im „Geschäft“. Er gewann mit „Chex Enterprise“ die Einzelwertung beim ersten CRIO (Concours de Reining International Officiell). Der vielfache Bronze-Trophy-Champion, FEQHA-European-Champion und Futurity-Sieger, der bisher über 500.000 US-Dollar gewann, war 2002 mit der Mannschaft Vierter auf den FEI-Weltreiterspielen in Jerez de la Frontera (Spanien). Auf der FEI-Europameisterschaft 2013 in Augsburg errang er mit „Smokin Mifillena“ Mannschaftsgold. Den achtjährigen American-Quarter-Horse Hengst, der im Besitz von Sonja Lubas steht, wird Volker Schmitt auch auf der WM satteln.

Grischa Ludwig (Bitz) mit „Custom Del Cielo“: Der Baden-Württemberger hat bisher weit über 400.000 US-Dollar auf NRHA-Wettbewerben gewonnen. Der 40-Jährige betreibt zusammen mit Sylvia Maile einen Ausbildungs- und Trainingsstall auf der Schwäbischen Alb in Bitz. Nach seiner Reservistenrolle bei der WM 2002 in Jerez de la Frontera (Spanien), der Teilnahme an den FEI-Weltmeisterschaften 2006 in Aachen und 2010 in Kentucky (USA) wird Grischa Ludwig in Frankreich zum vierten Mal bei den Weltreiterspielen dabei sein. Der zweifache Deutsche Meister (FN, 2001, 2004) und mehrfache DQHA-German- und AQHA-European-Champion wurde 2007 und 2013 mit der deutschen Equipe FEI-Europameister. Bei den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky belegte der Schwabe Rang fünf. Bei den Weltreiterspielen in Caen wird er sein EM-Pferd „Custom Del Cielo“ reiten, einen siebenjährigen American-Quarter-Horse Hengst, der von Hill Greg (Huron/Ohio, USA) gezüchtet wurde und im Besitz von Fabian Strebel (Schweiz) ist.

Nico Hörmann (Bünde) Equipe-Chef: Im Mai 2012 stellte DOKR-Geschäftsführer Dr. Dennis Peiler Nicolas Hörmann als neuen Koordinator Distanzreiten und Reining vor. Unter der Leitung des zweimaligen Team-Europameisters (2007, 2009), Vize-Europameister im Einzel (2007) und mehrfachen Medaillengewinner bei den Deutschen Meisterschaften, sammelten die Westernreiter auf den kontinentalen Championaten mit Nicos „Hilfe“, als Teilnehmer und Equipe-Chef, insgesamt neun Gold- und je sechsmal die silberne- und bronzene Medaille.

Kay Wienrich (Argenbühl) Bundestrainer: Er trainiert den A- und B-Kader und ist gesamtverantwortlich für die Disziplin Reining. Der im April 1957 geborene Kay Wienrich übernahm im WM-Jahr 2006 das neugeschaffene Amt des Bundestrainers Reining. Auch sportlich blickt der Trainer auf eine erfolgreiche internationale Karriere zurück. Diese begann 1982 und gipfelte 2002 mit der Teilnahme an den Weltreiterspielen in Spanien, wo Reining erstmals auf dem Programm stand.

Dr. Matthias Gräber (Weinheim) Vorsitzender Beirat Reining von DOKR und FN: Auf dem Aktiventreffen der Kaderreiter am 29. März 2013 in Kreuth wählten elf anwesende Reiner den
Tiermediziner Dr. Matthias Gräber aus Weinheim einstimmig zu ihrem neuen Disziplin-Beirats-Vorsitzenden Reining beim Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR). Nach der Bestätigung durch die Mitgliederversammlung im Mai trat er die Nachfolge von Paul Kratschmer an.

 

 

Quelle: H.-P. Viemann

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