(Ramona Billing) Das Unglaubliche ist passiert: nach 45 Jahren guter Zusammenarbeit hat die AQHA der DQHA letzte Woche den Affiliate Status aufgekündigt. Wie es dazu gekommen ist, beschreibt die Chronologie der Ereignisse auf der DQHA Website. Auch die Sicht der AQHA ist mittlerweile bestens bekannt.
Wie es dazu kommen konnte, und wer die Schuld trägt, ist eigentlich nicht von Bedeutung. Wichtig ist lediglich eins: der Deutsche Quarter Horse Verband MUSS wieder ein AQHA Affiliate werden. Und dazu muss man die beiden wesentlichen Streitpunkte verstehen und auch, wie man sie potentiell aus der Welt schaffen kann. Leider wird im Gespräch mit den Parteien aber auch eins klar: die persönliche Verbitterung auf beiden Seiten ist dermaßen groß, dass es wohl keine Versöhnung mit den jetzigen Verantwortlichen der DQHA gibt.
Das sind
die beiden Streitpunkte:
* Die DQHA hat das Ursprungszuchtbuch für die Rasse American Quarter Horse in der EU. Die AQHA verlangt von der
DQHA, dass sie dieses an die AQHA gibt. Die Verantwortlichen der DQHA zögern,
da sie glauben, nach der Abgabe des
Ursprungszuchtbuches aufgrund der aktuellen EU-Richtlinien keine
Zuchtbescheinigungen für ihre Mitglieder mehr ausstellen zu können. Für die
AQHA muss das Ganze jedoch so
erscheinen, als ob die DQHA die Rasse American Quarter Horse an sich reißen
will.
Zum leidigen Thema Ursprungszuchtbuch scheinen die entsprechenden Verantwortlichen der DQHA wohl einem Missverständnis zum Opfer gefallen zu sein. Die Sache wird nicht klarer, da auch die Verantwortlichen von EU und dem Landesanstalt für Landwirtschaft, LfL in Bayern unterschiedlicher Ansicht sind. Fakt scheint aber zu sein, dass die Führung eines Ursprungszuchtbuches NICHT Voraussetzung für die Austellung von Equidenpässen ist. Ein Filialzuchtbuch oder auch ein einfaches Zuchtbuch genügt – wie es unter anderem auch bei der Pferderasse den Berbern in Deutschland gemacht wird. Übrigens ist Deutschland durchaus nicht das einzige Land mit Unsicherheiten in dieser Richtung. Auch die dänische QHA ist der Meinung der DQHA gefolgt. Die übrigen Affiliates in der EU scheinen derweil keinerlei Probleme mit ihrem Status ‚Filialzuchtbuch‘ zu haben.
Was also tun? Das Ursprungszuchtbuch an die AQHA zurückgeben! Zumal Dr. A.-E. Füssel, Deputy Head of Unit European Commission, diese Meinung unterstützt. Damit wäre der Weg frei, wieder Affiliate zu werden.
- Zweiter Streitpunkt ist das von der AQHA verlangte Data Share Agreement
Hierin soll die DQHA bei einem potentiellen Datenmissbrauch die komplette Haftung anerkennen mit Gerichtsstand in Texas. Nach meinen Informationen durch Verantwortliche haben nicht alle Affiliates dieses Agreement unterzeichnen müssen. Es schien also ausschließlich im Zusammenhang mit der Sache ‚Ursprungszuchtbuch‘ zu stehen und würde folglich bei Aufgabe desselben entfallen. Mittlerweile hat sich jedoch Anna Morrison von der AQHA bei mir gemeldet und mitgeteilt, dass alle anderen Affiliates dieses Agreement unterzeichnet habe – nur die DQHA nicht. Ich bin mir allerdings derzeit nicht sicher, ob wir tatsächlich von ein und dem selben Formular sprechen. Hier bedarf es nochmals Klärung von Seiten der AQHA.
Der langjährige DQHA Präsident und AQHA Past President Johannes Orgeldinger bemüht sich derweil um faire Vermittlung für alle Beteiligten. Das ausschlaggebende letzte Wort werden die DQHA Mitglieder haben…. Und es geht durchaus nicht nur Züchter an, sondern jeden, der ein American Quarter Horse hält, reitet, kauft… Ich hoffe dringend, dass die Wahl zugunsten des Affiliate-Status fällt!
Was also tun? Das Ursprungszuchtbuch an die AQHA zurückgeben! Zumal Dr. A.-E. Füssel, Deputy Head of Unit European Commission, diese Meinung unterstützt. Damit wäre der Weg frei, wieder Affiliate zu werden.
- Zweiter Streitpunkt ist das von der AQHA verlangte Data Share Agreement
Hierin soll die DQHA bei einem potentiellen Datenmissbrauchdie komplette Haftung anerkennen mit Gerichtsstand in Texas. Zugegeben: so was würde ich auch nicht unterzeichnen. Ein dolches Agreement wurde aber von den übrigen Affiliates offensichtlich nicht verlangt. Es scheint also ausschließlich im Zusammenhang mit der Sache ‚Ursprungszuchtbuch‘ zu stehen und würde folglich bei Aufgabe desselben entfallen..
Der langjährige DQHA Präsident und AQHA Past President Johannes Orgeldinger bemüht sich derweil um faire Vermittlung für alle Beteiligten. Das ausschlaggebende letzte Wort werden die DQHA Mitglieder haben…. Und es geht durchaus nicht nur Züchter an, sondern jeden, der ein American Quarter Horse hält, reitet, kauft… Ich hoffe dringend, dass die Wahl zugunsten des Affiliate-Status fällt!
DQHA Past President Hans-Jürgen Förster bringt es auf den Punkt: „Ich bin überrascht und empört über die Nachrichten bzw. die Geschehnisse. Insbesondere, weil die Nachrichten nicht von offizieller Stelle, nämlich dem DQHA Vorstand kommen. Die Mitglieder sind richtig verärert, und die negativen Posts im Internet überschlagen sich. Und nicht nur Züchter äußern sich. Es muss alles getan werden, um mit der AQHA wieder in good Standing zu kommen und Affiliate zu werden. Das, was hier läuft hat UNSERE DQHA nicht verdient.“