(Ramona Billing) Diese Stute ist ein Phänomen: Cee Taris Sunshine (‚Tari‘) holte unter ihrer Besitzerin Silke Woitaschek zahllose Titel und wurde erst vor kurzem zum dritten Mal in Folge EWU German Champion Western Riding (dazu das Video). Geschmeidig und ausdrucksvoll absolvierte der Schimmel in gewohnter Harmonie zwischen Pferd und Reiter das Pattern, und ihr Alter hat man der Stute keineswegs angesehen. Denn Tari, die zweifelsfrei das erfolgreichste Western Riding Pferd Deutschlands, wenn nicht gar Europas ist, wurde in diesem Jahr 20 Jahre jung.
Cee Taris Sunshine ist eine Tochter von Cee A Nifty Bee, der einen Foundation Anteil von 99 Prozent hatte und über Blair Cee direkt auf Wimpy zurückging. Wie Tari war auch Cee A Nifty Bee sehr lange in der Showarena erfolgreich – noch mit 23 Jahren wurde er NFQHA Allround Champion. Die Mutter Tari Wars stammt von Tari Dan, einem Enkel von Doc Bar.
477,5 AQHA Points und 45 AQHA Allaround-Titel
Tari wurde im Mai 1998 auf der Ranch von Karin und Christoph Rieser geboren. Dort sah Silke Woitaschek sie erstmals, als die kleine Stute drei Tage alt war. Sie kaufte sie im Alter von 7 Monaten und ließ sie 3 Jahre auf dem Kocherhof in einer großen gemischten Herde aufwachsen, bevor sie sie selbst startete und ausbildete. Im Alter von 4 Jahren showte Silke Tari erstmals und einmalig in Jungpferde Basis bei der EWU. 2003 folgten die ersten DQHA/AQHA Shows in Western Pleasure, Trail und Horsemanship – mit großem Erfolg: Cee Taris Sunshine wurde auf Anhieb Maturity Champion Trail und holte Bronze in Horsemanship. Zahllose Siege und Platzierungen folgten. Unter anderem war die Ausnahmestute unter ihrer Besitzerin fünf Mal FEQHA European Champion Western Riding (darunter drei Mal in Folge), multiple DQHA Int. German Champion und Year-End High Point Horse, siebenfacher AQHA World Show Qualifier sowie multiple EWU German Champion Western Riding und EWU Champion. Insgesamt brachte es Cee Taris Sunshine auf 477,5 AQHA Points und 45 AQHA Allaround-Titel.
Beste Stute der DQHA Stutenschauen 2014
2014 gewann Tari die DQHA Stutenschau und Leistungsprüfung mit der Traumnote von 8,3 und wurde am Ende beste Stute ihres Jahrgangs. Sie wurde als Leistungszuchtstute sowie Elitestutenanwärterin eingetragen und kam 2015 ins DQHA Superior Stutbuch. Doch Tari überzeugte nicht nur selbst durch ihr Gebäude, ihren Typ und ihre Gänge, sondern gab dies auch an ihr Fohlen weiter. So wurde ihre Tochter My Blue Sunshine 2011 mit einer Wertnote von 8,25 Fohlenschau Champion und bestes Stutfohlen bundesweit unter über 250 vorgestellten Fohlen. 2013 war die Red Roan Stute von Aint It The Blues Worldshow Qualifier Amateur und Open Two Year Old Mares, stand Grand Champion Mares Open und Res. Grand Champion Amateur Mares, wurde Süd-Futurity-Champion Two-Year Old Mares, Int. German Champion Amateur Two Year Old Mares 3. Place und DQHA Year End High Point Res. Champion Open Two-Year-Old Mares. 2015 setzte My Blue Sunshine ihre Erfolge auch in Performance Klassen fort: sie wurde EWU Deutscher Meister Jungpferde Trail 2015 und 2016, EWU Deutscher Vizemeister Jungpferde Basis 2015 und Bronzemedaille 2016, Deutscher Vizemeister EWU Youngstars-Allaround Challenge 2017 und errang den vierten Platz in Junior Western Pleasure.
Ganz das Talent der Mutter: My Blue Sunshine
Nach wie vor fit to show
Cee Taris Sunshine ist nach wie vor fit und rittig und könnte laut Silke Woitaschek auch weiter in der Show Arena laufen, sofern es der Stute weiterhin Spaß macht: „Letzte Saison war Tari nur auf zwei Turnieren – einem Quali Turnier im Frühjahr und zur German Open im Herbst. Und bei den beiden Shows hat sie klar gezeigt, dass sie darauf immer noch Lust hat. Quasi ohne Training, nur mit Fithalten im Gelände läuft sie nach 20 Minuten Aufwärmen besser denn je. Und wenn Tari möchte, nehme ich sie auch dieses Jahr nochmal für ne Western Riding mit.“
Doch wie hat sie es geschafft, das Pferd nach all den Showjahren so fit zu halten?
„Ich glaube, mein „Geheimrezept“ ist genau das, was der Welt – heute mehr denn je – in allen Sparten gut tun würde: ‚back to basic‘ oder ‚weniger ist mehr‘“, so Silke Woitaschek. „also Qualität statt Quantität anstatt immer schneller, höher, weiter, alles für den Profit ohne Rücksicht auf Verluste … aber vor allem auch den gemeinsamen Spaß nie aus den Augen verlieren.“
„Ich versuche, meine Pferd so naturnah wie möglich zu behandeln und sie als Pferd zu verstehen“, fährt sie fort. „und das mit viel Herzblut, Liebe und gesundem Menschenverstand. Den eigenen Blickwinkel erweitern und versuchen, die Welt auch aus Sicht des Pferdes wahrzunehmen. Dann kommt die Leichtigkeit ganz von alleine.“
Viel Abwechslung im Gelände und auch Pferd sein dürfen
Silke Woitaschek trainiert nach eigenen Angaben vergleichsweise wenig. Die meiste Zeit geht sie einfach nur ins Gelände – meist mit beiden Pferden, wobei mal die eine, mal die andere als Handpferd mitläuft – oft ohne Sattel und gebisslos, bergauf, bergab… „Oder ich laufe samt Hund einfach nebenher. Das bringt Kondition und erhält die Motivation und Leichtigkeit.“ Von etwaigem zusätzlichem Trainingsequipment hält Silke wenig. „Meine Pferde hatten noch nie Schlafzügel, Mouth closer, Martingal oder ähnliches. Zuhause reite ich meistens ohne Sporen. Sie werden weder geschoren noch eingedeckt, sondern dürfen gerne mal ein Schlammbad nehmen – was vor allem Tari bei jeder Gelegenheit genüsslich ausnützt. Ich bin sehr dankbar für das, was mir meine Pferde entgegenbringen und für mich tun und bin mir dessen auch bewusst. Kein Pferd der Welt hat darum gebeten, geritten zu werden. Deshalb darf man dankbar sein, wenn sie uns trotzdem (er)tragen.“
„Nur ein Pferd, das selbst mitmachen will, kann über Jahre mit Ausdruck geshowt werden“
Die Harmonie der beiden fällt auch in der Showarena auf. „Bei der Show kann ich mich mental gut mit Tari verbinden, und vor allem in der Western Riding ist das gefühlt wie Gedankenübertragung“ so Silke. „Ich dachte lange, Tari wäre in der Hinsicht eine absolute
Ausnahme, aber ihre Tochter Jeamie war von Anfang an genauso. Sie wissen genau, wann es darauf an kommt und geben ihr bestes. Meistens laufen sie auf der Show besser als zuhause. „Mittlerweile bin ich mir sicher, dass der altbekannte Spruch „Pferde – Spiegel deiner Seele“ in jeder Hinsicht zutrifft. Jeder Gedanke ist eine Kraft, und Pferde können uns lesen. Daher sind auch beim Reiten die Gedanken, die Bilder im Kopf, die Emotionen und das Gefühl wichtiger oder mindestens genauso wichtig als jegliche „Technik“. Nur ein Pferd, das selbst mitmachen möchte, kann harmonisch und über Jahre vorgestellt werden und behält dabei seinen tollen Ausdruck. Ich liebe Western Riding. Es ist eine sehr anspruchsvolle und zugleich schonende Disziplin, die mit den Jahren reift. Um in Leichtigkeit mit kaum sichtbaren Hilfen durch die Pattern zu kommen, braucht es eine sehr feine Abstimmung – wie Gedankenübertragung.“
Wichtigste Erfolge von Cee Taris Sunshine
* FEQHA European Champion Western Riding 2006, 2007, 2008, 2010, 2013
* FEQHA Reserve European Champion Western Riding 2009
* Res. Champion Western Riding Americana 2010
* AQHA Worldshow-Qualifier 2005, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012
* Multiple Int. German Champion & DQHA Year-End High Point Horse
* DQHA Leading Horse 2013
* Superior Western Riding Open & Amateur, Superior Amateur Trail
* EWU Deutscher Meister Western Riding 2015, 2016, 2017
* EWU Deutscher Mannschaftsmeister 2015, 2016, (jeweils Platz 1 WR fürs Team)
* EWU Deutscher Mannschaftsvizemeister 2017 (Platz 1 Western Riding fürs Team)
* EWU Champion Western Riding 2015 und 2016 (Jahreswertung)
* EWU Deutscher Vizemeister Western Riding 2012
Eingetragen im DQHA Superior Stutbuch, Sieger Stutenleistungsprüfung und Jahresbeste
477,5 AQHA Points und 45 AQHA Allaround-Titel.
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