(Ramona Billing) Der neu gegründete Europäische Reiningverband (EFRHA) meldet sich endlich zu Wort – diesmal in Gestalt des zweiten Vorsitzenden der NRHA Germany und EFRHA Mit-Gründers Gerd Wilhelm, der gestern auf der NRHA Germany Website ein Interview für die NRHA Germany Mitglieder veröffentlichen ließ. Für sie und die SSP Hengstbesitzer wurde eine kurzfristige Infoveranstaltung am 12. November in D-65719 Hofheim-Diedenbergen ins Leben gerufen (14:00 Uhr im Ramada Hotel Frankfurt Airport West, Casteller Straße 106).
Hier die Informationen aus dem Interview in Kurzform (Quelle: www.nrha.de):
* EFRHA = europäisches Zuchtprogramm, welches das deutsche SSP, das italienische IRHBA und das NRHA European Foal Nomination Program zusammenführt.
* Einbezahlt werden Hengste und Fohlen. Fohlen von nicht nominierten Hengsten können für höheren Betrag einbezahlt werden. Durch die Einzahlung wird die Startberechtigung auf den großen Futuritys und Derbys erlangt. Alle Events sind NRHA approved.
* Die Nominierungsgelder bilden die Preisgelder dieser Events. Jeder angeschlossene Verband erhät 25 % Refund aus seinen landesspezifischen Nominierungsgeldern.
* Die EFRHA ist ausschließlich Geldverwalter des Programms und tritt deswegen nicht in Konkurrenz zur NRHA USA und auch nicht zur NRHA Germany.
* Die NRHA wird sich stärker auf übergeordnete Aufgaben wie Show Rules, Judging System, Earnings, etc konzentrieren. Die Regionen, darunter Europa, sollen in Zukunft selbstständiger, aber auch mit mehr eigener Verantwortung ihre regionalen Belange organisieren.So wird die NRHA Germany 2017 die NRHA European Futurity ausrichten
* In Zukunft verschmelzen große Shows: Breeders Futurity mit der Euro Futurity, Italienisches Derby mit dem Euro Derby, organisiert von IRHA
* bestehende nationale und internationale Zuchtprogramme werden zusammengelegt, sofern der Affiliate dies will. Den Anfang machen Deutschland und Italien. Weitere sollen folgen. Die ersten durch die EFRHA finanzierten Turniere wird es 2021 geben. Bis dahin laufen die Shows nach den bisherigen Regeln und Verträgen. Eventuell werden Übergangslösungen geschaffen.
* Verteilung der Nominierungsgelder: 25 % Refund an Heimatverband der Normierenden, Rest; 12 % für Preisgelder einer 3-jährigen Snaffle Bit Futurity, 33 % für 3-jährigen Futurity Bit , 33 % für 4-jährigen Futurity Bit, 22 % für Derby. Ziel: eine million für alle Shows.
Es bleiben noch viele Fragen offen, aber vielleicht werden diese auf der Infoveranstaltung beantwortet. Das Misstrauen bei den Reinern ist groß, nicht wegen der Angst vor Neuerungen, wie in dem Interview angeführt, sondern wegen der langen Schweigepolitik der EFRHA, mit der sich der Verein keinen Gefallen getan hat. Es bleibt abzuwarten, wie die Mitglieder auf all dies reagieren werden. Warum zum Beispiel sollen 33 Prozent des Preisgeldes in eine BIT-KLASSE für 3-jährige Pferde (!) gehen, wenn wir doch eigentlich die älteren Pferde promoten wollen? Und was bedeutet das alles für den kleinen Züchter?? Wir werden sehen…
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