Auch wenn ein Zusammenhang auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist – während des Fellwechsels im Frühling herrscht bei Pferden Hochsaison für Atemwegserkrankungen. Da eine Infektion des Hochleistungsorgans Lunge unbehandelt leicht in ein chronisches Stadium übergehen kann, sollten Pferdehalter bereits bei ersten Krankheitszeichen reagieren. Aber auch prophylaktisch lässt sich einiges tun – denn Vorbeugung ist die beste Medizin.
Etwa im März schaltet der Biorhythmus von Pferden vom Winter- in den Sommermodus. Damit einher geht auch der Fellwechsel, der die Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen erhöht: „Gerade zum Fellwechsel nehmen die Erkrankungen bakterieller und viraler Erreger zu“, sagt Tina Wassing, eine auf Pferde spezialisierte Tierärztin. „Der Fellwechsel ist eine anstrengende Zeit, das Immunsystem in vielen Fällen überlastet. Da haben es Erreger leicht, sich in der Schleimhaut zu vermehren.“ Erschwerend hinzu kommt das nass-kalte Winterwetter, das die Immunabwehr der Atemschleimhäute zusätzlich schwächen kann.
Im Falle einer Infektion kommt es dann zur Entzündung der Bronchialschleimhäute, die den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege behindert: Anders als beim gesunden Tier können Schadstoffe und Mikroorganismen nicht mehr mit dem in der Lunge produzierten Schleim ausgeworfen werden, da dieser durch die Infektion vermehrt produziert wird und zähflüssiger ist. Der unzureichende Abtransport aus der Lunge erschwert die Atmung – eine Atemwegserkrankung äußert sich deshalb üblicherweise durch Husten, oftmals zunächst nur bei Belastung. Nasenausfluss und eine geminderte Leistungsfähigkeit können ebenfalls auftreten.
Bei entsprechenden Anzeichen sollte das Pferd deshalb zügig einem Tierarzt vorgestellt werden, auch um einen chronischen Verlauf der Erkrankung zu verhindern.
Im Idealfall kommt es aber gar nicht erst zu einer Infektion – dazu kann der Pferdehalter mit den richtigen Maßnahmen beitragen. Entscheidend hierbei ist eine Stärkung des Immunsystems; so sollten etwa Stresssituationen vermieden werden, da Stress die Immunabwehr schwächt. Im Falle von Boxenhaltung gilt es auf ausreichend Bewegung und eine gute Frischluftzirkulation zu achten – in Ställen vorhandene Erreger wie Pollen, Pilze oder Milben können Allergien auslösen und die Infektanfälligkeit erhöhen. Die fachgerechte Lagerung von Futtermitteln und Einstreu ist daher mitentscheidend. Ebenfalls sinnvoll: Eine zusätzliche Stärkung des Immunsystems durch biologische Arzneimittel. „Denn je breiter aufgestellt die Abwehr des Immunsystems, desto weniger Erreger können tatsächlich den Körper infizieren und das Pferd krank machen“, sagt Tierärztin Wassing.
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