Studie zu entzündlichen Atemwegserkrankungen: 88 % der Pferde betroffen

Vor allem Schimmelpilze verantwortlich – Heubedampfer Mittel der Wahl

Im The Journal of Veterinary Internal Medicine wurden jetzt die Ergebnisse einer über drei Jahre laufenden Studie aus Belgien veröffentlicht, bei der es um die Häufigkeit von Entzündlichen Atemwegserkrankungen (IAD) bei Pferden geht. Dabei wurden 731 Sportpferde unterschiedlicher Disziplinen auf mögliche Leistungsminderung oder Atemwegsprobleme untersucht. Das Resultat: bei 88 Prozent der Pferde wurde IAD diagnostiziert. Interessant ist, dass sich in dieser Studie Heubedampfer als hervorragendes Mittel zur Vorbeugung erwiesen. Pferde, die bedampftes Heu erhielten, erkrankten zu 65 Prozent weniger als solche, denen trockenes Heu verfüttert wurde. Der Grund: für die Entwicklung von IAD macht die Studie entscheidend Schimmelpilze verantwortlich, die selbst in Heu (und auch Stroh) von bester Qualität vorhanden sein können. Der Zusammenhang zwischen Schimmelpilzen und Lungenproblemen ist ja aus der Humanmedizin bereits gut bekannt. Die hohen Temperaturen beim Bedampfen des Heus töten diese Pilze ab.

Entzündliche Atemwegserkrankungen beginnen schleichend. Vor allem kommen sie bei jüngeren Pferden vor, können aber Pferde jeden Alters betreffen. Typisch sind Leistungsminderung und gelegentlicher Husten, der über Wochen anhält. Gelegentlich kann auch geringer Nasenausfluss mit dabei sein. Doch häufig steht nur der Leistungsabfall im Vordergrund. Wird die Erkrankung nicht behandelt, schreitet sie fort und kann schließlich zu Asthma und Dämpfigkeit führen.

Für die hohe Anzahl an IAD Erkrankungen ist laut Studie neben neben trockenem Heu auch Stroheinstreu verantwortlich. Beides kann von Schimmelpilzen befallen sein. Bei den in der Studie untersuchten Pferden wurden bei 79 Prozent Spuren von Schimmelpilzen in der Luftröhre gefunden, und Pferde, bei denen dies der Fall ist, haben ein doppelt so hohes Risiko, an IAD zu erkranken, wie Pferde, bei denen das nicht der Fall ist..

Die Forscher empfehlen daher Sägespäne als Einstreu sowie Heubedampfer. Das Verfüttern von nassem Heu oder Heulage reicht nicht aus, wenn es um Schimmelpilze geht.

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Quelle: QHN