Thanksgiving Dinner – was tun, wenn der Backofen nicht die Dimensionen eines amerikanischen Truthahns hat bzw. man eigentlich nur zu viert ist?

Truthahn

 

Heute feiern die Amerikaner Thanksgiving. Dieses Fest hat in den USA wohl den höchsten Stellenwert, man lädt seine Familie und seine besten Freunde zum Essen zu sich ein und freut sich über das Wiedersehen. Nach Thanksgiving werden in den amerikanischen Häusern die Christbäume aufgestellt, die echten unter ihnen erleben dann gerade mal das Weihnachtsfest.

Im Jahr 2006 zeigten wir Euch, wie Gabriele Frankemölle von usa-kulinarisch.de ihren dicken Vogel zubereitet und wie man ihn später vorschriftsmäßig zerlegt. Hier

Im folgenden Jahr präsentierten wir Euch ein komplettes Thanksgiving-Menü für ambitionierte Köche und Köchinnen (hier).

In diesem Jahr wollen wir Euch zeigen, dass man die Kirche im Dorf lassen kann, wenn man keine 20 Personen zum Dinner einladen möchte. Für Kleinfamilien und Paare gibt es nun die Lightversion des Thanksgiving Dinners.

Die Rezepte stammen auch in diesem Jahr von USA-Kulinarisch.de. Die Journalistin Gabriele Frankemölle hat auf ihrer Webseite nicht nur die leckersten amerikanischen Rezepte für jede Jahreszeit zusammengetragen, sie gibt auch Hilfestellung, wie man z.B. typische Zutaten aus den USA ersetzen kann, bietet einen Maßeinheitenumrechner und tausend Infos um Esskultur und Brauchtum in den USA.

Alabama Glazed Ham (gebackener Schinken)

 

2 kg Kochschinken mit Schwarte
200 Gramm Brauner Zucker
1 Glas Cola
20-30 Nelken

Zubereitung

Cola mit dem Zucker in einer Pfanne kurz aufkochen bis der ganze Zucker aufgelöst ist. Die Schwarte des Schinkens diagonal rautenförmig einschneiden. In jeden Schnittpunkt eine Nelke stecken (spicken). Den Schinken in eine feuerfeste Form geben und ab in die Röhre, bei ca. 160 Grad unter ständigem Begießen mit der Cola- Zuckermischung in kurzen Intervallen ca 120-150 Minuten glasieren. Die Flüssigkeit sollte ziemlich aufgebraucht sein und der Schinken bekommt eine dünne Schicht wie so ein Colalutscher auf dem Jahrmarkt.

 

 

 

Turkey Breast with Maple Glaze (Truthahnbrust mit Ahornsirup)

 

 

200 ml Apfelwein (Cidre)
100 ml Ahornsirup
etwas gehackter Majoran und Thymian (oder getrocknet, dann weniger nehmen)
100 g Butter
etwas abgeriebene Zitronenschale
Truthahnbrust, 2 bis 3 Kilo, ohne Haut und Knochen

Zubereitung

Apfelwein und Ahornsirup in einem Topf auf ein Drittel einkochen, Butter und Gewürze dazugeben, verrühren und dann gut kühlen. Fleisch mit dem Buttermix einreiben und bei 180 Grad im Ofen gut zwei Stunden braten, dabei immer wieder mit der Butter bestreichen. Falls das Fleisch zu dunkel werden sollte, mit Alufolie abdecken.

Tipp: Ich habe das Fleisch nach der Niedrigtemperatur-Methode zubereitet, so blieb es supersaftig: Braten würzen, rundum (wirklich überall!) sehr kräftig etwa zehn Minuten anbraten, mit Ahornsirup-Glaze bestreichen und bei 80 Grad in einer vorgewärmten Auflaufform etwa 5 Stunden in den vorgeheizten Backofen stellen.

 

Green Bean Casserole

 

 

1 kl. Zwiebel, fein gehackt
150 g frische Champignons, in Scheibchen
2 kl. Dosen Prinzessbohnen, abgegossen
1 Dose Champignoncremesuppe, tafelfertig
100 g geriebener Käse
2 EL Sojasoße
Prise Pfeffer u. Knoblauchpulver
2 EL Paniermehl

Zubereitung

Zwiebel und Pilze glasig dünsten. Mit den restlichen Zutaten (bis auf Paniermehl und 1/3 des Käses) mischen und abschmecken, in gefettete Auflaufform geben. Mit Paniermehl und restlichem Käse bestreuen, mit Alufolie abdecken und bei 180 Grad etwa 20 Minuten backen, Folie abnehmen und weitere fünf bis zehn Minuten leicht bräunen.

Die in den USA bekannte Version benötigt Condensed Cream of Mushroom-Soup und French Fried Onions, beides Dosenware und so hier nicht unbedingt zu bekommen. Daher hier ein etwas abgewandeltes Rezept. Gefragt danach hatte Maren, die „gerade aus Florida wieder zurück ist und da gehört zum Thanksgiving-Dinner ganz unbedingt eine Green Bean Casserole.“

 

Sweet Potato Pie (Süßkartoffel-Kuchen)

500 g Süßkartoffeln (Yams)
100 g weiche Butter
175 g Zucker
125 ml Milch
2 Eier
Prise Muskat und Zimt
Vanillezucker
eine einfache Piecrust, ungebacken (Rezept hier)

Zubereitung

Süßkartoffeln in der Schale etwa 40 bis 50 Minuten kochen, bis sie ganz weich sind. Mit kaltem Wasser abschrecken und Schale entfernen. Die Süßkartoffeln in einer Schüssel fein zerdrücken, Butter dazugeben und mit dem Mixer durchrühren. Zucker, Milch, Eier und Gewürze hinzufügen, Füllung in die vorbereitete Piecrust geben. Pie bei 175 Grad etwa 50 Minuten backen. Lauwarm mit etwas Vanilleeis servieren.

 

 

Cranberry Sauce (Preisselbeer-Soße)

370 g (1 Tüte) frische oder gefrorene Cranberries
1 große Orange, Schale abgerieben, Saft ausgepresst
75 ml Cranberry- oder Orangensaft
100 ml Wasser
175 g feinster Zucker

Zubereitung

Cranberries verlesen, waschen, mit dem Wasser, Säften, der abgeriebenen Orangenschale und dem Zucker vermischen, in einem Topf zum Kochen bringen. Solange unter Rühren köcheln, bis die Beeren zerplatzen. Kalt servieren.

 

„Pumpkin Pie“ Cheesecake (Kürbis-Käsekuchen)

 

Boden:
150 g Löffelbisquit, zerdrückt
60 g Butter, flüssig
Füllung:
250 g Kürbispüree (am besten aus gebackenem Hokkaido)
Prise Nelken, Zimt, Muskat, Ingwer
800 g Frischkäse (auch Halbfett/Balance geht)
125 g saure Sahne
200 g Zucker
1 Paket Vanillezucker
1 TL Speisestärke
4 Eier

Zubereitung

Für den Boden die zerdrückten Kekskrümel mit der Butter vermengen und mit der Rückseite eines Löffels in eine gefettete Springform (24 oder 26 cm) drücken. Beiseite stellen.
Für die Füllung den gebackenen Hokkaido (oder einen anderen, mit wenig Wasser gekochten Kürbis) pürieren, ebenfalls beiseite stellen.
In einer großen Schüssel Frischkäse, saure Sahne, Zucker, Vanillezucker, Speisestärke und Eier zu einer glatten Masse verühren (nicht luftig schlagen!). Die eine Hälfte der Creme abgießen und beiseite stellen, die andere Hälfte mit dem Kürbispüree glattrühren und mit den Gewürzen (Zimt, Nelken, Muskat, Ingwer) abschmecken. Erst die Kürbiscreme, dann die helle Frischkäsemasse vorsichtig auf den Kuchenboden gießen, nach Belieben eine Gabel durchziehen zum „Marmorieren“.
Bei 150 Grad etwa 50 bis 60 Minuten backen – der Kuchen soll hell bleiben! Mit kandierten Pecannüssen verzieren. Am cremigsten schmeckt Cheesecake, wenn er vor dem Verzehr einen Tag durchziehen kann.

Die halbe Zutatenmenge passt genau für eine 20er Springform, das ergibt dann acht kleine Stücke.

 

Rezepte und Fotos: Herzlichen Dank an Gabriele Frankemölle von USA-kulinarisch.de

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