Praxistips: der Western Hut – Auswahl und Pflege

Der Western Hut ist auf Turnieren Pflicht bei allen Westerndisziplinen. Die Auswahl des richtigen Hutes ist für den Anfänger nicht ganz leicht, denn neben dem Aussehen kommt es vor allem darauf an, dass er passt. Ansonsten liegt das gute Stück bei den schnellen Disziplinen schnell am Boden. Beim Kauf eines Hutes sollte man nicht sparen, denn bei schlechter Qualität verliert der Hut rasch seine Form, und ein Schlapphut macht keinen guten Eindruck auf den Richter.

Qualität
Die Qualität eines Hutes wird mit der Anzahl der X angegeben, das für den Anteil an Biberhaar im Filz steht. Je mehr X, desto höher der Anzeil und desto weicher, flexibler und haltbarer ist der Hut. Filzhüte bestehen normalerweise aus einer Kombination aus Biber- und Hasenhaar sowie Wolle. Für den Turniersport sollten es wenigstens 5X sein, damit der Hut seine Form behält.

Die Auswahl des Hutes
Die Größe ermittelt man am besten mit dem Maßband ca. 1 Fingerbreit über Augenbrauen und Ohren. Er sollte besser zu eng sein als zu weit, damit er beim Reiten gut hält. Außerdem sollte der Hut zur Kopfform passen, die nicht bei jedem gleich ist. Gute Händler formen den Hut entsprechend an. Dies passiert mit Hilfe einer speziellen Maschine, die den Filz mit Wasserdampf anwärmt, so dass er in die entsprechende Form gebracht werden kann. Auf diese Weise können auch schon länger getragene Hüte wieder die gewünschte Form bekommen. Auch auf die Form des Gesichts sollte man bei der Auswahl achten. Wer ein schmaleres Gesicht hat, braucht auch eine schmälere Hutkrone, bei einem eher breiteren Gesicht sollte die Krone etwas flacher sein.

Bei der Auswahl des Hutes sollte man auch an die Disziplin denken, in der man showt. Farblich sollte der Hut zum Gesamt Outfit von Reiter und Pferd passen. Western Pleasure, Halter, Showmanship und Horsemanship sind besonders streng, was das Outfit betrifft. Hier sollte der Hutrand unbedingt gerade sein, ohne dass er sich vorne nach unten neigt.Weniger streng geht es in Reining, Cutting und Versatility Ranch Horse zu. Cutter tragen normalerweise Hüte mit flacherer Krone und flacherem Rand. Damit der Hut ‚in Shape‘ bleibt, sollte man daran denken, dass man ihn nach dem Absetzen immer auf die Krone legt, niemals auf den Hutrand! Und beim Anziehen sollte man ebenfalls nie an Krone oder Krempe ziehen, sondern ihn auf Höhe des Hutbandes auf den Kopf drücken.
Eine Sache für sich sind Strohhüte, die es ebenfalls in erstklassiger Qualität gibt. Auf Reining Regioturnieren kann man sie im Sommer tragen, doch ein Filzhut macht sich immer besser.
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Die richtige Pflege
Auch der beste Hut hält nur, wenn  er auch richtig gepflegt wird. Staub und Schmutz sollten nach dem Ritt mit einer Kleiderbürste oder einem Hutschwamm, den es in Hutgeschäften gibt, entfernt werden. Zuvor sollte der Hut unbedingt trocken sein. Nasse Hüte niemals an der Heizung o.ä. trocknen, da der Filz sonst schrumpft. Flecken bei helleren Hüten kann der Fachmann entfernen. Das Entfernen von Dellen und Druckstellen, die sich nicht auf leichten Fingerdruck beseitigen lassen, überlässt man ebenfalls dem Fachmann. Überhaupt sollte man seinen Hut einmal im Jahr vom Fachmann formen lassen, damit man sich stets im richtigen Shape präsentieren kann.
Auch Strohhüte können mit einem Lappen gereinigt werden. Schweißflecken bekommt man allerdings kaum heraus, daher sollte man etwas Plastikfolie zwischen Schweißband und Hut legen.

Lagerung
Jeder Transport des Hutes sollte in einem speziellen Hutkoffer erfolgen. Gelagert werden sollte er allerdings besser im Karton des Herstellers, denn die Hutkoffer sind in der Regel luftundurchlässig. Daher eignen sich auch keine Plastikbeutel zur Aufbewahrung. Die Lagerung sollte an einem kühlen, trockenen Ort erfolgen, damit der Hut nicht schimmelt und sich nicht verformt.

Fotos: courtesy www.profi-tack.de

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