Aus der Praxis: Hufrehe – auf diese 9 Frühwarn-Symptome sollten Sie achten

Hufrehe ist extrem schmerzhaft fürs Pferd – und sie ist potentiell tödlich bzw. kann ein Pferd unreitbar machen. Es gibt aber eine Reihe von Symptomen, die rechtzeitig auf die Erkrankung aufmerksam machen, selbst wenn die typische Lahmheit noch nicht vorhanden ist.  Es lohnt sich wirklich, auf diese Anzeichen zu achten und den Tierarzt zu rufen, damit dieser bereits pro-aktiv eingreifen und Schäden vermeiden kann.

Bei diesen 9 Warnzeichen sollte bei Ihnen die ‚rote Lampe‘ angehen:

1. Stark pulsierende Zehenarterie

Wenn der Puls an der Zehenarterie merkbar stark und erhöht ist, kann dies auf eine Entzündung im Hufbereich und, wenn dies beidseits auftritt,  auch auf Rehe hindeuten. Allerdings sollte man daher auch wissen, was sich normal anfühlt. Also unbedingt beim gesunden Pferd einmal den ‚Zehenpuls‘ fühlen – der sollte schwach tastbar sein an der Rückseite der Fessel.

2. Zu warme Hufe

Nach dem Training oder bei hohen Temperaturen fühlen sich die Hufe natürlich auch warm an. Wenn sich die Hufe jedoch bei normalen Außentemperaturen ohne besonderen Grund und über längere Zeit warm bzw. heiß anfühlen, könnte dies auf eine kommende Rehe hindeuten. Laut Experten tritt binnen 8 bis 12 Stunden nach dem Temperaturanstieg Lahmheit auf.

3. Ringbildung am Huf

Sprechen Sie Ihren Schmied an, dass er Sie auf Veränderungen am Huf aufmerksam macht. Bei einer Rehe treten laut Studien häufig bereits im Vorfeld Veränderungen im Wachstum sowie typische Rindbildungen auf – manchmal schon Monate vorher.

4. Erhöhte Herzfrequenz

Studien haben gezeigt, dass sich bei einer beginnenden Rehe die Herzfrequenz in der Ruhe erhöht. Normal sind 30 – 40 Schläge pro Minute. Allerdings gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die sich auf die Herzfrequenz auswirken, so dass die Diagnose nicht ganz einfach ist.

5. Pferd wechselt Belastung auf entsprechendem Fuß zu oft oder auch zu wenig

Normalerweise wechseln Pferde die Belastung der jeweiligen Seite etwa zwei bis drei Mal pro Minute. Wenn das Pferd zu häufig wechselt oder auch einen Huf ständig stärker belastet, kann dies auf beginnende Schmerzen hindeuten, lange bevor der typische Rehe-Entlastungsstand zu sehen ist.

6. Einblutungen in die Lederhaut

Kleine Einblutungen an der Lederhaut, die beim Aufheben der Hufe an der weißen Linie zu sehen sind. Nicht immer fallen sie dem Schmied auf, daher sollte der Besitzer wissen, was bei seinem Pferd normal ist und was nicht.

7.  Verkürzte Bewegungen

Bei einer beginnenden Rehe wirkt die Schritte verkürzt, insbesondere auf hartem Boden und in der Wendung. Auch hier ist der Besitzer gefragt, der sein Pferd genau kennen sollte – auch in Hinblick auf frühe Schmerzäußerungen wie Ohrenanlegen oder Unwilligkeit, sich zu bewegen.

8. Erhöhter Insulinspiegel

Normalerweise liegt der Insulinspiegel bei 20 Einheiten oder weniger. Steigt er über 40 an, muss etwas geschehen, damit keine Rehe daraus wird.

9. Durchfall und entzündliche Prozesse

Systemische Infektionen können eine Rehe auslösen. Das sollte man bei Durchfallerkrankungen und Fieber immer im Hinterkopf behalten. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt darüber, ob es sinnvoll ist, die Hufe zu kühlen.

Quelle: The Horse / Foto: AQHA

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